Ohara

Die genaue Beobachtung der Natur und des Rhythmus der Jahreszeiten sind für die Ohara Schule von zentraler Bedeutung.

1995 feierte die Ohara Schule das 100-jährige Jubiläum ihrer Gründung. Unshin Ohara gründete die Schule im späten 19. Jahrhundert, zu einer Zeit, als sich Japan den Einflüssen aus dem Westen öffnete. Unshin Ohara war so begeistert von den neuen, europäischen Blumen, die damals ins Land kamen, dass er sie für Ikebana benutzen wollte. Für traditionelle Arrangements waren sie jedoch ungeeignet. So schuf der gelernte Bildhauer flache Schalen und kreierte das Moribana und die für diese Schule so typischen Landschaften.

Sein Sohn Koun Ohara etablierte das Moribana als offiziellen Stil und setzte die Regeln fest. Er führte als erster Headmaster den Klassenunterricht ein, unterrichtete an Mädchenschulen und veranstaltete Kurse für Frauen.

Houn Ohara, der dritte Iemoto (Headmaster), war ein grosser Künstler. Ihm verdanken wir die schönen Rimpa- und Bunjin-Arrangements. Inspirationen für ein Rimpa lieferten ihm Rollbilder, Wandschirme oder bemalte Fächer des 17. Jahrhunderts. Der vierte Headmaster, Natsuki Ohara, entwickelte die neuen Formen Hana Mai (tanzende Blumen) und Hana Isho. Unter der Führung des jungen fünften Headmaster Hiroki Ohara wächst die Ohara Schule weiter.